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Lerntherapie – Fragen und Antworten

Immer wieder sind Eltern neben der eigenen Arbeitstätigkeit stark gefordert, ihren Kindern zu helfen, die schulischen Ziele zu erreichen. Dabei stellen sich oftmals zentrale Fragen:

Wie können Eltern ihr Kind beim Lernen produktiv unterstützen?
Erlebt sich ein Kind als kreativer Problemlöser, wird dies sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Stärken fördern. Eltern sollten ihrem Kind also Gestaltungsraum geben, in dem es selbst ausprobieren kann, wie ihm Lernen gelingt. Interesse am Lernprozess und den schulischen Herausforderungen helfen dem Kind, sein Lernen zu reflektieren.

Wie kann in stressigen Lernphasen Ruhe bewahrt werden?
Was beim Lernen immer hilft, sind Ordnung, Struktur und ein gutes Zeitmanagement. Wichtig ist auch der mentale Faktor. Ist der Kopf aufgrund vieler Aufgaben in Aufruhr, ist es schwierig, klare Gedanken zu fassen. In diesem Fall ist es hilfreich, einen Lernplan zu erstellen, der einen Überblick über die anstehenden Arbeiten und die zur Verfügung stehende Zeit gibt. Auf diese Weise ist man nicht nur Empfänger von Aufgaben, sondern wird auch deren Gestalter. Das Gefühl der Überforderung weicht demjenigen der Machbarkeit.

Wie lernt man mit Vorgaben und Widerständen umzugehen?
Wichtig ist, zwischen Dingen, die bestehen, und solchen, die veränderbar sind, zu unterscheiden. Gelingt dies, kann die Aufmerksamkeit so ausgerichtet werden, dass Lernen möglich wird. Gegen Vorgaben anzukämpfen, frustriert und ist meist nicht zielführend. Stattdessen sollte man sich auf das konzentrieren, was sich positiv entwickeln lässt. So bleibt die Motivation, die Ansprüche werden realistisch, unnötiger Stress und Widerstände werden reduziert.

Für weitere Fragen rund ums Lernen stehen die Lerntherapeuten gerne zur Verfügung.
Gemeinsam mit den Kunden erarbeiten sie einen persönlichen Lernstil, dabei ist die Berücksichtigung von Stärken und Ressourcen ganz wichtig. In diesem Sinne ist Lerntherapie immer auch Persönlichkeitsentwicklung. Davon können nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene profitieren.

(zvg)

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Lerntherapie gewinnt an Schulen an Bedeutung

Bereits zum vierten Mal wurde die Tätigkeitserfassung des Schweizerischen
Berufsverbandes der diplomierten Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten (SVLT) durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass Lerntherapie wirkt und vielen Menschen beim Erreichen ihrer Ziele hilft. Gerade Schulen erkennen die Wirksamkeit der Lerntherapie, was man an der Zunahme der Aufträge aus Schulen erkennen kann. Die COVID-Pandemie verschärft die finanzielle Situation vieler Klienten, weshalb auch dieses Jahr eine Lerntherapie am häufigsten aus finanziellen Gründen abgebrochen wurde.

Die jährlich vom SVLT veröffentlichte Branchenstatistik zeigt für das Jahr 2020 ganz klar:
Unterstützung durch eine Lerntherapie kann von grossem Wert sein. Das niederschwellige Angebot der Lerntherapie ist für jede Stufe und jeden Bereich des Lernens qualifiziert. Im Zentrum der Lerntherapie steht die Stärkung der Persönlichkeit. Die Lerntherapie hilft, Talente und Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln. Nur in seltenen Fällen wird eine Lerntherapie abgebrochen und dies meist aufgrund fehlender Finanzierung.

Finanzen und Corona – Hauptgründe für den Abbruch der Lerntherapie
2020 war Corona der Hauptgrund für den Abbruch einer Lerntherapie. Laut Statistik sind die
finanziellen Gründe nicht mehr zentral für einen Abbruch der Lerntherapie. Es ist aber stark davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie eng mit prekären finanziellen Situationen einhergeht. So sind Abbrüche aus finanziellen Gründen sowie Corona bedingt für 25 Prozent aller Abbrüche verantwortlich.

Lerntherapie in Schulen zunehmend wichtiger
Schulen erkennen offenbar immer mehr den Nutzen einer Lerntherapie. Im Vergleich zu 2019 stieg die Anzahl von Aufträgen von Schulen um 5 Prozent. So stammten 2020 etwas mehr als ein Fünftel aller Aufträge von Schulen. Das Angebot der Lerntherapeut*innen in Zeiten von Corona wird scheinbar häufiger in Anspruch genommen. Es scheint, dass der Bekanntheitsgrad der Lerntherapie –vor allem an den Schulen– zugenommen hat. Der Verband nimmt dies als Motivation den Bekanntheitsgrad in weiteren Bereichen zu verstärken.

Keine Überraschung beim Behandlungsschwerpunkt
Auch in der Tätigkeitserfassung von 2020 sind keine grossen Überraschungen bei den Behandlungsschwerpunkten auszumachen. Der Behandlungsschwerpunkt «Lerntechnik/Lernstrategie» ist auch in der Erhebung 2020 vorherrschend, hat jedoch seit 2017 etwas an Bedeutung verloren. Die Anzahl ADHS betroffener Klienten nahm seit 2017 kontinuierlich zu und macht neu 10 Prozent aller Fälle aus. Ansonsten haben sich nur kleinere Veränderungen zwischen den verschiedenen Behandlungsschwerpunkten ergeben oder verharren auf dem Vorjahresniveau.

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Fernunterricht – Wir sind alle gefordert

Gedanken aus lerntherapeutischer Sicht

In dieser uns alle überrollenden Extremsituation gibt es keine Experten, weil es für alle das erste Mal «Corona – Alles ist anders» heisst. Umso wichtiger ist es, die Ansprüche an uns selbst und auch die Erwartungen an unsere Kinder neu zu denken. Durch gemeinsam vereinbarte Strukturen ermöglichen wir uns allen Sicherheit und Geborgenheit.

Im Schulunterricht wurde unseren Kindern für Anstrengung und Lernfortschritte von den Lehrpersonen und den Klassenkameradinnen und -kameraden direkt spürbare Beachtung geschenkt. Dieser positive Einfluss auf die Lernmotivation fällt nun oft weg. Trotzdem sollen sich die Kinder im Fernunterricht anstrengen und motiviert lernen, um ihre Lernkompetenzen zu erweitern.

Tipps für eine lust- und sinnvolle Tagesgestaltung:

  • Den Tag gemeinsam und angezogen beginnen;
  • nachfragen, welche Aufgaben an diesem Tag anstehen;
  • Lern- und Arbeitszeit mit Pausen auflockern:
  • der Lernaktivität Beachtung schenken;
  • digitale Lerngruppen mit technischen Hilfsmitteln unterstützen;
  • tägliche Bewegung an der frischen Luft einplanen;
  • gesund essen (Vitamine) und regelmässig trinken;
  • Lernzeit klar abschliessen und Freizeit beginnen;
  • Familieninseln und digitalen Austausch mit Freunden organisieren.

Bei der Umsetzung dieser Aufgaben darf jeder Fehler machen. Im Umgang mit dem Scheitern können wir unseren Kindern Vorbild bleiben, indem wir ein Problem erneut anpacken und selbst nicht aufgeben.

Wir Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten sind in dieser neuen Lernsituation fantasievoll und improvisatorisch für unsere Klientinnen und Klienten da und leisten über verschiedene digitale Kanäle (Facetime, Zoom, Skype usw.) professionelle Unterstützung.

(zvg)

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Spielerische Achtsamkeit

Liebe Besucherin, lieber Besucher

Das neue Jahrzehnt ist genau 20 Tage alt und vielleicht ist es mit den gefassten Vorsätzen für 2020 nur noch halb so ernst, weil eben anstrengend, verzichtend und selten genussvoll.

Da gibt es mindestens einen Vorsatz, der hilfreich, bereichernd und genussvoll ist:

Spielerische Achtsamkeit für uns alle! 

Ich werde versuchen, Ihnen ein paar Kostproben aus einer Sammlung von Susan Kaiser Greenland („The Mindful Games Deck, 2017“) zusammenzufassen, damit Sie noch heute allein oder gemeinsam mit der spielerischen Achtsamkeit beginnen können.

  1. Konzentrationsfördernd:
    • Wenn ich eine mir bekannte Person begrüsse, nehme ich dabei bewusst ihre Augenfarbe wahr. 
    • Ich packe eine Enttäuschung oder ein unangenehmes Gefühl in eine farbige Kugel oder auf eine Wolke und stelle mir vor, wie sie davonschwebt. Dabei wünsche ich ihr alles Gute.
  2. Verbindend:
    • Bevor ich zu jemandem spreche, stelle ich mir folgende Fragen: Ist es wahr? Ist es nötig? Ist es freundlich? Wenn die Antwort jeweils „Ja“ lautet, sind meine Worte hilfreich und unterstützend.
    • Ich bewege mich langsam und bewusst und sende bei jedem Schritt einen freundlichen Gedanken aus.
  3. Beruhigend:
    • Ich konzentriere mich auf eine lange Ausatmung und kann dabei entspannt  und ruhig werden. Ich zähle beim Einatmen langsam auf zwei und beim Ausatmen langsam auf vier.
    • Ich schaue in den Himmel und beobachte genau, was im Moment geschieht.

Diese Spiele sind vielen von uns bekannt. Wer wendet sie regelmässig an?
Erfinden Sie mit Ihren Kindern eigene achtsame Spiele und freuen Sie sich an den kreativen Ideen und der lustvollen Umsetzung.

Ich wünsche Ihnen für das neue Jahrzehnt, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die wirklich wichtigen Dinge richten und Ihren Kindern mitfühlend zur Seite stehen können.

Binningen, den 20. Januar 2020 

Lerntherapie – Sie fragen, wir antworten

Worin besteht der Unterschied zwischen einer Lerntherapie (LT) und einer Nachhilfe?

In einer Nachhilfe wird Lernstoff aufgearbeitet, werden Lernlücken geschlossen. Die LT, als ganzheitliches Lernmodell, bezieht neben Lerntechnik, Lernorganisation und Zeitmanagement auch die Persönlichkeit in den Lernprozess mit ein. Sie baut auf Stärken auf, berücksichtigt Ängste und Widerstände und passt sich den individuellen Bedürfnissen und Lebenssituationen der Lernenden an. Eine nachhaltige Entwicklung wird angeregt.

Für wen eignet sich eine LT?

Vor allem Schulkinder und Jugendliche profitieren von einer LT. Täglich müssen sie sich in kurzer Zeit viel merken. Zeigt sich eine Überforderung, kann eine LT unterstützen, ungünstiges Lernverhalten oder Unsicherheiten frühzeitig zu erkennen und zielführende Strategien zu erlernen. Oft treten Lernschwierigkeiten bei Übergängen (Schuleintritt, Lehrabschluss) oder Veränderungen (Trennungen, Umzug) auf. Auch bei Diagnosen wie Dyskalkulie, Dyslexie oder AD(H)S kann eine LT helfen.

Ist eine LT auch etwas für Erwachsene?

Lebenslanges Lernen ist in aller Munde. Auch im Erwachsenenalter kann man neu anfangen. Lerntherapie leistet einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, an altes Wissen anzuknüpfen, blockierende Schulerinnerungen zu verarbeiten und neue Lernwege zu entdecken. Dadurch fördert eine LT das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, was den Lernprozess wesentlich unterstützt. (zvg)

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Medienmitteilung «Lerntherapie als niederschwelliges und nachhaltiges Angebot»

Immer mehr Kinder reagieren psychosomatisch auf die Schule. Eine Konsequenz davon ist Schulverweigerung. Hier schafft die Lerntherapie als niederschwelliges und nachhaltiges Angebot Abhilfe. Eine Lerntherapie ist für viele Betroffene eine wichtige Chance ihre Lernschwierigkeiten zu überwinden. Dies zeigt der zweite Tätigkeitsbericht der Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten ganz deutlich.

Die Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten sind im Schweizerischen Verband der Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten SVLT organisiert. Dieser feiert am 23. März 2019 sein 25-jähriges Bestehen. Der Verband hat gleich mehrfach Grund zur Freude: Einerseits wird das lange Bestehen mit einer Jubiläumsfeier gewürdigt, andererseits wird ein Förderpreis «Dr. Armin Metzger Preis», zur Anerkennung von Praxisarbeiten und Verdienste in der Forschung, ins Leben gerufen.

Tätigkeitsbericht 2018

Die Erhebung 2018 bestätigt im Grossen und Ganzen die Ergebnisse aus dem Jahr 2017. An erster Stelle der Behandlungsschwerpunkte liegt nach wie vor die Lerntechnik/Lernstrategie gefolgt von Motivations- und Persönlichkeitsproblematiken. Wenn man die Behandlungsschwerpunkte nach Geschlecht getrennt anschaut, ergibt sich folgendes Bild: Bei den weiblichen Klienten war wiederum viel öfter eine Rechenschwäche oder eine Angstproblematik als Behandlungsschwerpunkt identifiziert worden, bei den männlichen Klienten dagegen waren eher Motivationsprobleme der Grund für eine Lerntherapie.

25 Jahre SVLT

Der SVLT kann bereits auf eine 25-jährige Geschichte zurückschauen. Nebst dem Feiern dieses Jubiläums an der Mitgliederversammlung vom 23. März 2019 ist es dem SVLT wichtig, nicht nur auf das Erreichte zurückzublicken, sondern auch aktiv die Zukunft anzugehen. Dazu gehören die Verbandspositionierung und eine verstärkte Vernetzung mit Partnerorganisationen.

Dr. Armin Metzger Preis

Der «Dr. Armin Metzger Preis» wird vom Gründungspräsidenten des SVLT und Begründer der Lerntherapie sowie des Instituts für Lerntherapie, Dr. Armin Metzger, gestiftet. Mit dem Preis sollen Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten sowie weitere Fachpersonen, die sich besonders für die Förderung der Lerntherapie einsetzen, oder sich durch die Qualität ihrer lerntherapeutischen Arbeit hervorheben, ausgezeichnet werden. Der Preis wird erstmals 2020 anlässlich der Mitgliederversammlung des SVLT vergeben.

Zur kompletten Medienmitteilung des SVLT

Wie Lernen gelingt

«Lernen macht glücklich» – so heisst es immer. Erleben Sie dies anders?

Führt das Erledigen der Hausaufgaben oft zu grossem Stress zwischen Ihnen und Ihrem Kind, und von Lernen ist wenig erkennbar? Sitzt Ihr Kind zwar stundenlang an den Aufgaben, schneidet dann in den Prüfungen trotzdem schlecht ab? Wissen Sie nicht mehr weiter?
Befinden Sie sich selbst in einer Ausbildung und der Prüfungstermin rückt immer näher, das konzentrierte Lernen bereitet jedoch Mühe?
Haben Sie sich gut auf eine Prüfung vorbereitet, und dann ist das Gelernte einfach weg, wie aus Ihrem Hirn gepustet?
Wir als Lerntherapeuten/-innen bieten Ihnen in allen Lernsituationen professionelle Unterstützung an. Wir beraten Sie, wenn:
• jemand zwar lernen will, es aber stets verschiebt
• die geeigneten Lerntechniken noch nicht bekannt sind
• das Selbstvertrauen abhanden gekommen ist
• die Motivation wankt
• Arbeitsorganisation und Zeitplanung Schwierigkeiten bereiten
• Konzentration und Aufmerksamkeit sich rasch verflüchtigen
• Prüfungs- und Versagensängste das Weiterkommen behindern.

Wir erarbeiten mit Ihnen individuelle Lern- und Lösungsstrategien und begleiten Sie bei deren Umsetzung.
Da Lernschwierigkeiten auch persönliche Ursachen haben können, fragen wir nach den tiefer liegenden Gründen, um so das Problem an der Wurzel anzugehen. Die Persönlichkeitsentwicklung steht im Zentrum der gemeinsamen Arbeit.

Die Lerntherapie ist ein Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Sie ist Hilfe zur Selbsthilfe. (zvg)

Zum Kompletten Artikel der bz-Beilage „Bildung“

Was treibt mich an … auch an dunklen Herbsttagen?

Liebe Besucher, liebe Eltern, liebe Lernende, liebe Schüler/innen

Vielleicht wissen Sie von sich selber, was es braucht, um in diesen kürzer werdenden und nebligen Tagen positiv gestimmt und kraftvoll in den Tag zu starten, das vorgesehene Programm zu absolvieren, Termine wahrzunehmen und noch für die Familie, die Freunde und sich selbst Zeit zu haben.

Mir fällt dies oft nicht leicht und es taucht eine Sehnsucht nach mehr unverplanter Zeit auf.

Und genau dann melden sich meine inneren Antreiber, alte Bekannte aus der frühen Kindheit, Prägungen aus dem Elternhaus. Diese nähren vor allem Gefühle von „nicht genügen“, von„zu wenig leistungsfähig sein“, von „Dinge zu langsam anpacken“, oder „Meinungen anderer zu persönlich nehmen“. Folglich gönne ich mir die dringend benötigte Ruhe und Selbstzufriedenheit nicht und versuche mit meinen Antreibern Schritt zu halten …. zu welchem Preis?

Kann es sein, dass mein strenger Zensor mich auch mit meinen Mitmenschen streng umgehen lässt?

Kann es sein, dass ich für Menschen mit Erschöpfungssymptomen, mit Versagensängsten, mit chronischen Schmerzen, mit Überforderungsgefühlen und Lernproblemen wenig Verständnis aufbringe?

Kann es sein, dass ich meine Mitmenschen mit meinen Ansprüchen und Erwartungen überfordere?

Um meine Selbstwirksamkeit und mein Selbstwertgefühl zu nähren muss ich andere Antreiber oder besser gesagt „Ermutiger“ mobilisieren:

  • meinen längst verstorbenen Primarschullehrer, der an mich geglaubt hat, auch wenn ich die Mathematikaufgaben falsch gelöst habe
  • meine Grossmutter, die mich oft getröstet hat, wenn mich sonst niemand verstand
  • meinen Ausbildner, der mich nicht nur als Lernende sondern als wertvollen Menschen wahr- und ernstgenommen hat
  • meine Freundin, die mir aufmerksam zuhört und mich nicht für Fehler verurteilt
  • meinen Partner, der mir sein ganzes Vertrauen schenkt und mich auf meinem Lebensweg unterstützt, auch wenn sich darauf Stolpersteine befinden…

All diese Menschen haben etwas gemeinsam: Sie unterstützen mich im Glauben an meine Stärken, an meine Möglichkeiten und Visionen, weil sie verständnisvoll und ermutigend sind.

Und genau hier liegt der Schlüssel zum Erfolg: Falls ich diesen „Ermutigern“ gut zuhöre, weiss ich ziemlich genau, was meinen Mitmenschen, meinen Klienten, meinen Kindern, meinen Eltern, meinen Freunde gut tun wird: Vertrauen, Zuspruch, Motivation und Verständnis.

Ihr seid meine Antreiber für neblige und kurze Herbsttage – für das ganze Jahr! Danke

Die gelebte Ethik in der Lerntherapie

Liebe Besucher, liebe Eltern, liebe Lernende

Der astronomische Herbst ist mit sonnigem und warmem Wetter gestartet und nimmt damit einen spürbar positiven Einfluss auf unsere Stimmung.
Ich nutze diese Gelegenheit, um mir einige Gedanken zu meinen Werten, Normen und Idealen zu machen, die ich in meiner Arbeit als Lerntherapeutin täglich zu leben versuche. Möglicherweise gelingt mir das nicht in jedem Moment und mit jedem Menschen gleich gut. Ich arbeite daran, weil es mir wichtig ist.
Indem ich mir, meiner eigenen Haltung und meinen Werten bewusst bin, habe ich die Möglichkeit, diese zu reflektieren und falls nötig auch anzupassen.

Wichtige Punkte lerntherapeutischer Ethik mit stärkender Wirkung für meine Klienten:

– Ich begegne Kindern, Jugendlichen, Lernenden und Erwachsenen mit Respekt und Wertschätzung.
– Ich höre ihnen aufmerksam zu und nehme ihre Anliegen ernst.
– Ich zeige mein Interesse an ihrer Persönlichkeit und stelle Fragen statt zu bewerten.
– Ich unterstütze meine Klienten bei der Suche nach Lösungen und ermutige sie, diese im Alltag umzusetzen.
– Ich lebe ihnen Selbstachtung und Selbstkompetenz vor und stärke sie auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit.
– Meine Klienten und ich besprechen positive Veränderungen dank optimierter Lernstrategien und freuen uns am Weg der positiven Entwicklungsschritte.
– Ich erkenne ihre Bedürfnisse, ihre Sorgen und ihre Schmerzen und damit auch den subjektiven Sinn ihres Verhaltens.
– Ich sage den Kindern, dass sie weder in der Schule noch zuhause benachteiligt werden dürfen, wenn sie sich bei Ungerechtigkeiten wehren.
– Ich biete den Lernenden, Kindern und Jugendlichen eine verlässliche und auf Vertrauen basierende Beziehung an, damit sie schwierige Lebenslagen besser meistern können.

Mit all diesen Gedanken und dem Glauben an das Potential, das in jedem Menschen steckt, freue ich mich auf den kommenden Tag, auf meine sinnvolle Arbeit mit all diesen wertvollen Menschen.

Ich wünsche uns allen einen goldenen Herbst, der uns hilft, Unveränderbares loszulassen und uns ermutigt, unsere positiven Werte einzubringen und nach ihnen zu leben.

Gisèle Bruederlin
18. Oktober 2017

Der innere Schweinehund als Freund?

Wir kennen ihn als Verhinderer, der uns passiv macht, wenn wir Vorsätze umsetzen wollen. Anstatt unseren Plan einzuhalten, weichen wir aus und ernten dafür ein schlechtes Gewissen. Dieses raubt uns Energie und ein Teufelskreis entsteht.

Dr. Julius Kuhl, Persönlichkeitsforscher an der Universität Osnabrück, zeigt auf, dass sich der innere Schweinehund immer dann meldet, wenn wir schlechte Gefühleerwarten. Die Handlunghemmung, wie Kuhl es nennt, ist ein angelernter Mechanismus. Er will uns vor chlechten Gefühlen eschützen.

Das Gute an diesem Mechnismus: Er ist angelernt und kann desalb auch wieder verlernt werden. Der Trick dabeist, neben dem bewussten Verstand auch unser intelligentes Unbewusstes mit ins Boot zu holen.
Die Lerntherapie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die im Teufelskreis des Aufschiebens stecken, effizient zu unterstützen. Mit den Handlungsabläufen des Zürcher Ressourcenmodells hat die Lerntherapie ein griffiges Instrument, mit dem der Mensch seine ureigenen Kraftressourcen aktivieren kann. Zielorientiertes Handeln wird möglich und aus dem inneren Schweinehund wird ein gut mitarbeitender und wachsamer Freund.
Die berufsbegleitende Weiterbildung zur dipl. Lerntherapeutin/zum dipl. Lern- therapeuten ILT wird ausschliesslich vom Institut für Lerntherapie angeboten.
Aufgrund der Kollektivmitgliedschaft des ILT beim durch das Staatssekreta- riat für Bildung, Forschung und Innova- tion anerkannten Dachverband SGfB können dipl. LerntherapeutInnen die Höhere Fachprüfung Psychosoziale BeraterIn SGfB absolvieren.

Zum Kompletten Artikel des Birsigtalboten Nr 6